Carlos Henrique Raposo, auch bekannt als Carlos Kaiser, wird in der Fußballgeschichte für immer als der Fake-Fußballer und der größte Fußballbetrüger aller Zeiten in Erinnerung bleiben. Über die Jahre hinweg, gelang es ihm, in verschiedenen berühmten Fußballvereinen unter Vertrag zu spielen. Er war ein wahrer Fußballstar und genoss alles, was dazu gehörte: Ruhm, Reichtum und die Gesellschaft schöner Frauen. Es fehlte ihm nur eine Kleinigkeit – das Talent zum Spielen. Eine zwanzigjährige Karriere, ein paar Spiele und kein erzieltes Tor. Wie ist es überhaupt möglich, dass ein Fußballer, der keinen Fußball spielen kann, es in seiner Karriere so weit gebracht hat?
Die Anfänge und Ideen eines Betrügers
In seiner Jugend zeigte er sich anfänglich als vielversprechender Spieler, indem er einen Vertrag mit dem populären Verein unterschrieben hat. Er täuschte jedoch eine Muskelverletzung vor und wurde danach aber schnell entlassen. Hier wurde ihm klar, wie er seine Karriere weiter erhalten kann. Er fand einen Weg, die immer noch unentwickelte Technologie auszunutzen und machte weiter damit, unterschiedlichste Verletzungen vorzutäuschen und sich weiterer Tricks zu bedienen. Ständig spielte er auf die Karte, dass seine Eltern gestorben sind, er kein Geld hätte und einmal log er sogar über den Tod seiner Großmutter.
Gute Freunde und schlechte Technologie – Das muss doch vorteilhaft gewesen sein
Darüber hinaus hatte Kaiser das große Glück, sich am Anfang seiner Karriere mit Fußballspielern wie Romario, Carlos Albert Torres und Renato Gaucho befreundet zu haben.
Rechtzeitig erkannte er den Vorteil dessen, für seine Mitspieler immer da zu sein. Er machte Witze, half ihnen, indem er auf eine Lösung kam, wenn mal einer z.B. betrunken am Lenkrad saß und von der Polizei erwischt wurde. Einem seiner Mitspieler zufolge war es derzeit im brasilianischen Fußball immer wieder üblich, Leute wie Kaiser im Team zu haben. Am mangelnden Talent lag es allerdings nicht. Es ging viel mehr darum, dass solche Spieler für eine gute Stimmung, Spaß und eine lockere Atmosphäre sorgten. Diese Mitspieler würden ihn dann weiterempfehlen und aufgrund mangelnder Technologie waren die Trainer nicht in der Lage, seinen bisherigen Erfolg zu verfolgen. Auf diese Weise gelang es Kaiser, den Lebensstil eines Profifußballers aufrecht zu erhalten, ohne dabei wirklich Fußball zu spielen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen zu müssen. Keiner seiner geschlossenen Verträge dauerte mehr als die bis sechs Monate.
Als es jedoch dazu kam, zusammen mit dem Rest der Mannschaft zu trainieren und sich zu beweisen fiel er absichtlich auf den Boden und täuschte erneut eine Verletzung vor. Da zu dieser Zeit auch die Ärzte nicht über ein besonders gutes Equipment verfügten, war Kaiser in der Lage, auch ihnen etwas vorzuspielen. Auf diese Weise konnte er bis zum Ende seines Vertrags ruhig bleiben und seinen nächsten Schritt planen.
Mit Journalisten hatte er auch seine Wege
Um seinen Ruf aufrecht zu erhalten, war er auch mit Journalisten befreundet. Er schenkte ihnen ständig Kleinigkeiten zur Erinnerung und brachte sie damit dazu, Lügen über ihn zu schreiben und ihn als einen beeindruckenden Sportler darzustellen. Man konnte lesen, wie er eine mexikanische Staatsbürgerschaft angeboten bekam, um für die Nationalmannschaft spielen zu können oder das er 1984 mit dem argentinischen Club CA Independiente den Weltpokal gewann.
Seine Karriere beendete im Alter von 41 Jahren. Als Grund dafür nannte er eine angebliche Sprunggelenkverletzung. Danach entschloss er sich, Bodybuilding-Trainer für Frauen zu werden.